Work-Life-Integration, die neue Work-Life-Balance

„Lebst du um zu arbeiten oder arbeitest du um zu leben?“ Das ist die allseits gestellte Frage im Zusammenhang mit der Work-Life-Balance. Ich beantworte die Frage mit: ich lebe und arbeite. Ich will und kann das nicht voneinander trennen. Und das ist auch gut so!

Ich genieße es, am Wochenende mit meinen Freunden über die Arbeit zu reden und mich über Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Der Kaffee mit der Kollegin draußen in der Sonne mit amüsanten Gesprächen über das Wochenende kann ebenso erholsam und erfrischend für mich sein. Wieso sollte ich das trennen? Das ist doch Lebensqualität!

Diese Lebensform nennt sich Work-Life-Integration und macht das Leben viel einfacher. Ich „darf“ meine E-Mails am Wochenende checken, ich gehe gerne am Abend noch an mein Telefon und beantworte dem Anrufer brennende Fragen. Ich nehme ohne schlechtes Gewissen am Mittwochnachmittag einen privaten Termin wahr und verabrede mich Dienstagvormittag zum Kinobesuch am Abend. Das ist wahre Balance.

Nach Ansicht vieler muss Arbeit wehtun und darf keinen Spaß machen. Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit. Die Work-Life-Balance fordert eine klare Trennung. Diese Lebensweise würde bedeuten, dass während der Arbeit keine WhatsApp Nachricht geschrieben werden darf, kein Blick auf Facebook erlaubt ist und der Gedanke an die Freizeitgestaltung bereits zu roten Ohren führt. Außerdem müsste ich einen genialen Einfall am Wochenende für ein wichtiges Projekt wieder vergessen und hoffen, dass er zwischen Montag und Freitag noch einmal zurückkommt – wahrscheinlich vergeblich, da erwiesenermaßen Kreativität nur im entspannten Modus möglich ist. Schade für die tolle Idee...

Nach acht Stunden harter Arbeit darf dann endlich gelebt werden – wenigstens am Feierabend. Wer so denkt, verschwendet meiner Ansicht nach täglich mindestens acht wertvolle Stunden seines Lebens. Dafür lebe ich viel zu gerne. Ich integriere mein Leben in meine Arbeit und meine Arbeit in mein Leben. So bekomme ich 100 % Leben! Und genieße jede Zeit: meine Arbeitszeit und meine Freizeit.

Ich habe keine Arbeitszeitstunden-Uhr, die permanent tickt und mich stresst. Ich nutze meine Zeit effektiv, egal ob ich zu Hause oder am Arbeitsplatz bin. Meine Arbeit macht mir Spaß, ich verfolge gerne den Fortschritt der Projekte, auch am Samstag.

Überall kursiert der Spruch: „Arbeitest du noch oder lebst du schon?“ Wie beantwortest du diese Frage für dich?...  

Autor: Jana Schmidt, Volz Personalberatung